Am 14. Juli war es dann soweit: Das Richtfest stand an.
Dazu aber gleich mehr :-) Mir wurde neulich mal gesagt, der Blog sei so emotional. Nun gut, mal abgesehen von meinem Sternzeichen, welches als emotionales gilt, bin ich nun mal so. Ich sehe daher keinen Grund, die Art des Schreibens zu verändern.
Ein Haus zu bauen ist eine sehr emotionale Sache. Wir treffen jetzt Entscheidungen, die für die nächsten 20 oder 30 Jahre gelten werden. Schon erschreckend, finde ich! Und der Gedanke daran, etwas falsch machen zu können, ist im Hinterkopf immer präsent.
Daher: JA, mein Blog ist emotional. Aber er ist meiner, daher bleibt er das auch :-)
Bevor es aber in RIchtung Richtfest geht noch ein paar Impressionen vom OG, bevor das Dach drauf kam. Ich finde, der Ausblick aus unserem zukünftigen Schlafzimmer ist durchaus legendär:
Aber auch eines unserer Kinder wird einen tollen Ausblick haben. Mal sehen, welches Zimmer sich Henry erwählt und ob er diese Aussicht haben wird. Er wird die erste Wahl haben. Unser Töchterchen ist dazu wohl noch zu klein, wenn es soweit ist.
Hier sieht man unsere Dusche. Schaut sehr klein aus auf dem Foto, aber in echt ist sie ein wenig größer anzusehen!
Aber nun endlich zum Richtfest.
Die Woche begann mit dem Montag sehr ruhig auf dem Bau. Kein Arbeiter zu sehen. Aber dienstags kamen dann die Mitarbeiter der Firma Wagner, die den Robau erstellt hatten, um die Baustelle aufzuräumen. Das gelang ihnen auch wunderbar! Ansonsten waren sie mit ihren Arbeiten soweit fertig.
Wir waren natürlich schon an der Planung des Festes, immer einen Blick auf den kommenden Wetterbericht (es sollte trocken bleiben, juhu!), das dann am Donnerstag auf uns zu kommen sollte. Es wurden die Nachbarn eingeladen - da wir schon seit nunmehr sechs Jahren hier in der Nachbarschaft leben, wurden auch alle gefragt - leider waren nicht alle da. Es war Ferienzeit und viele unterwegs in wärmeren Gefilden als das kühle Nordhessen. Es sei ihnen gegönnt.
Am Mittwoch erwarteten wir schon irgendwie die Zimmerer, aber wir wurden eines besseren belehrt: Die Firma Erd aus Fritzlar kam am Donnerstag und begann mit den Arbeiten am Dach des Hauses. Es war sehr interessant zu sehen, wie langsam Stück für Stück das obere Dach zu wachsen begann!
Hier waren wir schon ganz schön weit!
Die Gäste trudelten alle pünktlich ein, wir hatten (nach Absprache) für 16:30 Uhr geladen. Die Handwerker waren allerdings noch ca. eine dreiviertel Stunde länger am Werkeln, der Kran schwer in Betrieb.
Dann aber kam endlich der große Moment und für jeden Häuslebauer wahrscheinlich DER Augenblick:
Der Richtkranz wurde aufgehängt und anschließend verlas einer der Handwerker den Richtspruch. Man sieht es schon auf dem Foto: Es war sehr windig bei uns an diesem Tag (und entsprechend kalt!), ich hätte nicht dort oben im Gebälk stehen wollen!
Nach dem Verlesen des Richtspruches (siehe unten) wurde dann das Glaserl Schnaps geleert und am Gebälk zerschmettert. Gott sei Dank hat das auch geklappt!
Unser Richtspruch von der Firma Dümer:
Verhallet sind des Beiles Schläge,
Vestummt ist die geschwätzige Säge;
drum preiset laut der Zimmermann
- so gut wie er es eben kann -
den herrlich schönen Bau,
der sich erhebt zum Himmelsblau,
der unter unsereres Meisters Hand
zu aller Freude hier entstand.
Nun müssen andre noch vollenden
den Bau,mit kunstgeübten Händen,
das Innere sorgsam schmücken aus,
dann wird's fürwahr ein prächtig' Haus.
Mög' Eintracht und Zufriedenheit
darinnen herrschen allezeit.
Mög' Lieb' und Freunschaft schwesterlich
am heim'schen Herd begegnen sich.
Mög' Gott in diesem Hause sein! -
Darauf trink ich den Becher Wein.
Dem Bauherrn , seiner Familie und allen Anwesenden
ein Dreifaches HOCH!HOCH!HOCH!
Und dann gab es für alle ein Glaserl Schnaps (oder auch zwei oder drei, wer halt wollte).
Die Firma Dümer ließ sich natürlich nicht lumpen und überreichte der Bauherrin (also mir :-) ) einen sehr tollen Blumenstrauß, sowie eine Flasche Sekt der Hausmarke. Nun ja, den zu trinken wird noch ein paar Monate dauern, aber das ist ja OK, das läuft nicht weg...
Ab dann ging es hinein ins Häusle, wo schon das Buffet gerichtet war. Die Firma Wagner in Personalunion vertreten von Herrn Wagner jr. war noch so nett, einige Streben im Inneren abzubauen, damit die Tische doch noch einigermaßen gut stehen konnten. Danke dafür!
Der Betondecke scheint es nicht geschadet zu haben!
Es wurde dann schön gefeiert, getrunken, gelacht, aber leider auch gefroren. Meine Güte, dass es Juli war konnte man kaum erahnen.
Die letzten Gäste gingen um 23 Uhr, ganz gerade war ihr Weg dabei nicht mehr. Aber egal, so ein Fest muss man feiern, wie es fällt.
Die Mitarbeiter der Firma Erd, unser Bauleiter Herr Gründer (leider eine Gegenlichtaufnahme, daher vieeel zu dunkel) und Herr Wagner.
Das mittlerweile schon sehr leer gegessene Buffet. Ich hatte es vorher vergessen zu fotografieren. Wie blöd eigentlich!
Unser Menue war restlos ausverkauft (kaum zu glauben), aber es scheint geschmeckt zu haben. Das ist doch die Hauptsache. Das Kühlen im Bottich mit jeder Menge Crushed Eis hätten wir uns im Grunde auch sparen können, die Außentemperaturen hätten es wirklich getan. Aber das weiß man immer erst hinterher.
So bleibt nur festzuhalten:
Es war ein schönes Richtfest.
Vielen Dank für die doch sehr zahlreichen Geschenke, mit denen wir gar nicht gerechnet haben!
Toll, dass alle so zahlreich da waren. Es ergaben sich sogar einige neue nachbarschaftliche Kontakte, wenn das nicht herrlich ist!
Und so sah an diesem Tag unser Häuschen, von unserem jetzigen Garten aus, aus.
Ein schöner, langer, aufregender Tag war das!